Feb 25, 2011

Für Waldentwässerung 419 EUR fällig


Für die Entwässerung eines Waldes (NSG) 419  EUR fällig!


Land Niedersachsen kommt der Erstattung an die Scipio-Stiftung nicht nach

Wildeshausen. Man mag es kaum glauben, aber mit dem neuen Niedersächsischen Wassergesetz haben auch die Wasser-und Bodenverbände eine sie begünstigende Neuregelung erhalten – vermutlich auf Initiative ihrer eigenen Landeszentrale, des Niedersächsischen Wasserverbandstages in Hannover, dessen ehemaliger Präsident schon mal vor Jahren anmerkte, dass er die Schwächung von Naturschutzverbänden nicht gerade beklagen würde.

War es bisher so, dass die Wasserverbände den Beitragsbescheid von stark benachteiligten Grundstückseigentümern selbst senken oder erlassen konnten, so verweisen sie heute – wohl selbst nicht so ganz unschuldig -  darauf, dass dieses Recht nur noch der zuständigen Landeswasserbehörde NLWKN (im Niedersächsischen Umweltministerium) zustehe. Dort würde dann entschieden, ob einem Antrag auf Beitragserlass entsprochen werde. Aber gezahlt werden müsse erst einmal alles – wie hier an die Hunte-Wasseracht (deren Vorstand besteht aus fünf Landwirten; Staatsforst, Siedlungen, Kommunen oder Naturschutzvereine sind hier nicht vertreten, jedoch beitragszahlende Zwangsmitglieder).

Die Scipio-Stiftung, deren Wald von der BSH betreut wird, sieht darin nur eine unauffällige, aber wirksame Behinderung der dringend notwendigen Wasserrückhaltung in schutzwürdigen Gebieten. Es wird außerdem unnötiger Verwaltungsaufwand erzeugt, den zu vermeiden sich diese Landesregierung schon seit längerem öffentlichkeitswirksam auf die Fahnen geschrieben habe, so im Falle  der Schließung von Forstdienststellen oder Bezirksregierungen. Es fragt sich auch, warum die bisherigen Bundesregierungen die entsprechende Novellierung des Bundeswasserverbandsgesetzes trotz Erinnerung durch Naturschutzverbände wie BSH und NaFor versäumt haben oder der gesetzgeberische Wille dazu nicht bestand.

Denn der Landesbetrieb NLWKN hat der Scipio-Stiftung den Vorjahresbeitrag für einen sehr wasserbedürftigen naturnahen Wald in Düngstrup / Wildeshausen zu weniger als einem Fünftel um Monate verspätet erstattet: für die Entwässerung waren an die Hunte-Wasseracht 419 EUR zu zahlen, erstattet wurden lediglich 74 EUR. Es sei angemerkt, dass es sich bei den 32 Hektar Wald und Teiche um ein öffentlich zugängliches Naturschutzgebiet aus Eichenmischwald und Stillwasserzonen handelt, in dem jeder Niederschlag benötigt wird.

Es wäre ehrlicher, die „Erstattungsmöglichkeit“ besser nicht zu erwähnen und stattdessen zuzugeben, dass ein aufwändiges Antrags- und Mahnverfahren zugemutet werde. Das ist angesichts der Leistungen zum Erhalt von Ruhezonen zugunsten schutzwürdiger Lebensgemeinschaften sowie eines reichen Bärlappvorkommens nicht nachzuvollziehen. Die Leistungen für den Naturhaushalt und die Gesundheit der Bevölkerung bleiben somit unbeachtet.

 

Remmer Akkermann

BSH-Vorsitzender, Tel. 04407 922201  (akkermann.remmer@t-online.de)


Kategorie: General
Erstellt von: BSH
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Der Anteil der Flächen für den Biogasanteil sind bei 16000 Nawaro-Anlagen (500 Kilowatt) etwa 4 Millionen Hektar.
Der Maisanbau hat in Niedersachsen erheblich zugenommen. Der Grünlandanteil ist dadurch gesunken. Durch die starke Beschattung sind im Maisfeld kaum andere Pflanzenarten zu finden. Hinzu kommt der hohe Wasserbedarf. In der Konkurrenz zwischen Energie und Ernährung wird die Ernährung Vorrang behalten, so Sperveslage. Flächen sind nicht vermehrbar. Dieser Tatsache wird keiner widersprechen. Die hohen Importe von Lebensmitteln hat natürlich auch eine hohe CO2-Belastung zur Folge.
Es muss zu einer Entkoppelung der Flächenkonkurrenz kommen. Vermehrt sollten dabei biogene Stoffe der zweiten Generation zum Einsatz kommen. Ernterückstände sind eine wesentliche Quelle.
Der bäuerliche Landwirtschaft sollte Standbein der Energieerzeugung Zugestanden werden. Es ist genau darauf zu achten, ob es sich um landwirtschaftliche Betriebe handelt.
Im Landkreis Oldenburg wollen die Menschen keine "Cloppenburger Verhältnisse". Sperveslage warnt vor der weiteren Biogasanlagen im Landkreis Oldenburg. Die Kosten der Förderung aller regenerativen Energiequellen bezahlt der Bürger über die Strompreise. Dies gilt es immer zu bedenken, so abschließend Sperveslage.

Biologische Schutzgemeinschaft Hunte Weser-Ems e.V.
AK Landwirtschaft
c/o Dipl. Chem. Hans Sperveslage

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