Mär 29, 2011

Wattenrat ist Manfred Knake...


und einzelne andere um das Watt besorgte Akteure an der ostfriesischen Küste und umzu. Mitglieder der Biologischen Schutzgemeinschaft Hunte Weser-Ems (BSH)  werden gelegentlich gefragt, was sich denn hinter diesem kleinen Kreis mit so anspruchsvollem Namen verbirgt. Denn Außenstehenden bleibt die Struktur oft unerfindlich. Soweit erkennbar, handelt es sich um einen nicht-eingetragenen Verein, der im Netz keinen Namen der Mitstreiter bekannt gibt und nach eigenen Angaben auch sonst keine typischen Vereinsstrukturen oder –tätigkeiten aufweist.

(Haupt-) Koordinator und redaktionell verantwortlicher Autor ist Manfred Knake mit seinem häuslichen Koordinierungsbüro in Esens-Holtgast (Landkreis Wittmund). Seine Texte erwecken den Eindruck, die Maßstäbe eines wirkungsvollen Naturschutzes an der Küste vorzugeben. Dem ist aber leider in vielen Fällen nicht so. Stattdessen kommt es nach Auffassung der BSH zu unnötig heftigen Beschuldigungen, Polarisierungen und mangelhaften Abstimmungen mit dem benachbarten Naturschutz. Sie sind wenig geeignet, Missstände abzustellen oder auf einen Ausgleich unter Kontrahenten hinzuwirken.

Wer  die Berichte in der Homepage des „Wattenrats“ liest, merkt schnell, woher der Wind weht – gegen Windkraft als Vogelschredder, gegen die Jagd, Nutzer und manche Behörden, gegen die abgehobenen Geschäftsstellen der Naturschutzverbände, die es angeblich auch sonst an den notwendigen Initiativen vermissen lassen. An Verallgemeinerungen und rundum abschätzigen Kommentaren mangelt es nicht. Manche Äußerungen sind grenzwertig am Rande von Beschimpfungen („Schämt Euch!“) und Beleidigungen. Hier geht’s zwar deutlich, aber doch unangemessen wortgewaltig zur Sache.

Nun beklagt Manfred Knake ein „skandalöses“ Urteil des Amtsgerichts Emden gegen einen Mitstreiter, der wegen „Jagdstörung“ bei der Gänsejagd (2.000 EUR Ordnungsgeld, ersatzweise 20 Tage Haft) rechtskräftig verurteilt worden ist. Ohne hier diesen Vorgang näher beleuchten zu wollen, stellt sich im Zusammenhang mit dem Pressegetöse des „Wattenrats“ die Frage, ob sich Herr Knake  mal wieder im Ton vergriffen hat.

Wenn man Gegner nicht überwinden kann, sollte man bis zu einem gewissen Grad die Zusammenarbeit suchen. Taktisch so vorzugehen, wäre wohl eher Erfolg versprechend, auch im Sinne des Wattenmeer-Schutzes und des zitierten Horst Stern. Der Vorstand der BSH weiß aus eigener Erfahrung, dass die langjährige fachliche Kooperation mit Jägerschaft und Fischerei auf dem Gebiet der gemeinsamen Ziele genau jene Vertreter in deren Reihen stärkt, die im Sinne des Naturschutzes tätig sind und in der Biotop-Entwicklung nachweislich viel geleistet haben. Dazu gehören große und kleine Anlagen von Gehölzen, Hecken, Teichen und Laichzonen ebenso wie die Einladungen zum Gedankenaustausch, zur Stärkung der gemeinsamen Interessen in der Fläche und die Einflussnahme auf kritisierbare Verhaltensweisen, gelegentlich auch öffentlich.

Um nicht missverstanden zu werden: Diese bedingte Kooperation führt bei Naturschutzverbänden wie der BSH nicht dazu, die Wattenjagd gutzuheißen, irgend etwas unter den Teppich kehren oder - in Anwendung der hier gebrauchten Vokabeln- etwas ausdealen oder miteinander intern kungeln zu wollen. Das wird ebenso abgelehnt wie andere heiße Eisen, und seien es Aktionen von unbekannter Seite wie Gifteier-Auslegen oder der Abschuss von Elstern, Greifvögeln oder Schnepfen. Der BSH ist bekannt, dass die Jagdorganisationen hierzulande illegales Handeln ebenso verurteilen und ablehnen.

Gerade heute brauchen wir im Nordwesten jene Jäger, die bei der Beobachtung und Zählung von Säugetieren, aber auch der Regulation von Wildschweinen und Schalenwild, Ringeltauben und ökologisch unwillkommenen Neozoen – weshalb diese auch immer in Überzahl präsent sind – mitwirken, selbst unter der ablehnenden Einschätzung anderer gegenüber allen Eingriffen durch die Jagd, Fischerei und Ordnungsämter.

Es bringt mehr, Gemeinsames zu stärken, als nur Gegensätzliches zu beklagen.


Remmer Akkermann

Kategorie: General
Erstellt von: BSH
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2. Wer sich in den politischen Gremien umschaut, stellt bald fest, wie wenig neue Köpfe dabei sind und mitdenken. Am besten wäre es, wenn sich die Alterspyramide auch in den Parlamenten widerspiegeln würde. Das ist aber leider nicht so. Dieselben, durchaus fachkompetenten Personen sind in die Jahre gekommen (auch bei den Vereinsvertretern), politische Akteure zwischen 18 und 40 Jahren sind oft in der Minderheit. Aber gerade diesem Teil unserer Bevölkerung gehört die Zukunft. Somit sollte hier mehr geschehen.

3. Die Interessenlager der Landwirtschaft haben schon hundert Jahre verstanden, dass nur mitbestimmen kann, wer auch politisch und in den Führungsetagen mitmacht. So besteht der 5-köpfige Vorstand der Hunte-Wasseracht aus 5 Landwirten, obwohl die große Mehrheit der Bewohener keine Landwirte sind. Die BSH stellt  heute weiterhin fest, dass sich eine Verschiebung innerhalb der landwirtschaftlichen Vertreter ergeben hat. Den größten politischen Einfluss hat inzwischen nicht mehr die Mehrheit der mittelständischen Bauern wie gerade auch die ökologisch wichtigen Milchviehbetriebe, sondern wenige Großbetriebe wie die Biogas-Agrarier. Mit Steuermitteln hochsubventioniert dominieren viele bei Erwerb und Pacht von Flächen, die eigentlich allen Betrieben offen stehen sollten. Auch in den Rathäusern ziehen ihre Fürsprecher ein.


Wer bei der zukünftigen Erhaltung und Gestaltung im Sinne von Natur und Erholung mitreden will, sollte sich überlegen, ein politisches Mandat zu übernehmen. Die BSH würde da durchaus beratende Hilfestellung geben. Man muss kein Spezialist sein, um politisch mitzugestalten, das lernt sich schnell, wenn es Interesse und Gleichgesinnte gibt. Alle, die es wohl machen könnten und in den nächstehn fünf Jahren an vielen politischen Entscheidungen Kritik üben werden, haben JETZTdie Gelegenheit, sich bei einer für das eigene Naturell passenden Partei zu melden. Überall braucht der Naturschutz verständnisvolle Politiker, die den richtigen Kurs halten.

Es bietet sich jetzt die Möglichkeit, im Sinne jenes großen Teils der Bevölkerung tätig zu werden, dem die Natur am Herzen liegt und die nicht noch mehr Bäume, Grünland, Kleingewässer oder – ganz allgemein – die lebenswichtigen Güter Boden, Wasser und Luft zu sehr belastet oder geopfert sehen möchten für die wirtschaftlichen Interessen einiger weniger rücksichtsloser Nutzer, die aber schon lange verstanden haben, über ihre Mehrheiten im eigenen Sinne Einfluss zu nehmen und kommunalpolitisch durchzusetzen.

 

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