Jun 5, 2012

Die Wildkatze - eine Bewohnerin der mäusereichen Waldränder


Europäische Wildkatze

Ökoporträt 49 erschienen

Aus aktuellem Anlass beschäftigt sich die neueste BSH-/NVN-Veröffentlichung in der Reihe Ökoporträt
mit der europäischen Wildkatze. Im Vordergrund steht hierbei das wissenschaftliche Interesse an diesen Säugetieren, die auch heute noch in immer neue Lebensräume vordringen. Diese und ähnliche Themen werden in Kürze auch auf einer Fachtagung in Jena erörtert.
Der Autor des Ökoporträts, Prof. Dr. Rüdiger Schröpfer, ist Experte auf dem Gebiet der Säugetierkunde und Mitglied im Vorstand der BSH.
Einen Eindruck über den Inhalt des Ökoporträts vermittelt folgender Ausschnitt aus dem Absatz "Verbreitung und Lebensraum":

[...]

Für den Ökotyp F.s. silvestris ist die mitteleuropäische Arealfläche in einige inselartige Vorkommen zerfallen, die hauptsächlich in
größeren Waldgebiete liegen, die als weniger gestörte Rückzugsräume gedeutet werden. (vgl. Abb. 7). Dafür werden Landschaftsveränderungen,
Verfolgung durch den Menschen, Konkurrenzdruck durch andere Raubtiere im Offenland und weitere
unbelegte Faktoren verantwortlich gemacht. Neuerdings wird die Wildkatze wieder in einigen Gebieten angetroffen, aus denen sie
in den letzten ca. 100 Jahren verschwunden war. Die Gründe dafür sind keineswegs klar. Dabei zeigt sich, dass Flüsse, Verkehrswege wie z. B. Autobahnen für die Wildkatzenicht unbedingt Ausbreitungsbarrieren sein müssen. Das war aber in einer anderen Landschaft sehr wohl zu beobachten.
Hier spielen örtliche Gegebenheiten, wie die Verteilung von Landschaftsstrukturen, die ausschlaggebende Rolle.
Seit geraumer Zeit verinselt sich im Areal ihr Vorkommen weiter: in Gebiete um das Mittelmeer, den Schottischen Raum, den Balkan, den Mitteleuropäischen Raum. Von diesen verbliebenen Gebieten scheint sie sich im letzten Jahrzehnt hier und da zögerlich in Vorstößen auszubreiten, z. B. in Schottland und in den Niederlanden. Deutschland besiedelt sie in zwei Kerngebieten:
im Westen die Eifel und den Hunsrück, im östlichen Teil den Harz und den Thüringer Wald. Neuere Funde außerhalb dieser Räume weisen auf eine Ausbreitung hin, die auch in Gebiete führt, in denen der Waldanteil relativ gering ist (s.Karte). Die verschiedenen Beutetierarten, nicht zuletzt die Kleinnagetiere, machen ihr die Eroberung derartiger Landstriche möglich. Die große Zersplitterung des Vorkommens auf mitteleuropäischem Gebiet hat den Anschein, dass Besiedlungen örtlich
gelingen, um an anderer Stelle wieder zu erlöschen; dieses Bild wird sicherlich aber auch durch die nur gebietsweise erfolgenden Nachweissuchen und die Zufälle
der Todfunde mit gezeichnet.

[...]

Das vollständige 4-seitige Ökoporträt können Sie für 1€ bei der BSH erwerben.

Außerdem finden Sie es zum kostenlosen Herunterladen auf unserer Homepage, und zwar hier.

Frauke Ario
Kategorie: General
Erstellt von: BSH
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Wer weiterhin feuchtes Grünland umpflügt, sollte durch die untere Naturschutz- bzw. Baubehörde alternativlos zur Wiederherstellung des vormaligen Zustands verpflichtet werden. Wer durch massives Auffahren von Bodenmaterial für mehr Trockenheit sorgt, sollte den alten Zustand ebenfalls sofort wiederherstellen müssen. Ein Freikaufen (zum Beispiel 1.000 EUR Bußgeld) aus der Portokasse, wie an der Lethe gerade geschehen, sollte unzulässig sein.

Ausnahmeparagraphen sind hier fehl am Platze, die Landkreise, Städte und Gemeinden sind aufgerufen, bei Landschaftsverstößen endlich konsequent durchzugreifen – was manche auch schon in einem gewissen Umfang tun. Allerdings darf das durch politische Einflussnahme nicht durch die Hintertür torpediert werden, nach dem Motto: Wer mehr Steuern zahlt oder politische Verbindungen hat, darf sich mehr erlauben als die kleineren Betriebe.

Liesa von Essen

Weitere Informationen unter: www.bsh-natur.de

 

Foto anbei: Dieter Tornow, Diepholz (BSH-Archiv)

Überfluteter Maisacker am Fluss, Nährstoffe werden aus dem Boden ausgewaschen, wertvolle humöse Bodenanteile weggeschwemmt (Erosion), hier hätte der Landkreis ein Anbauverbot aussprechen müssen, denn Flussniederungen sollten dem Grünland und Hochwasser vorbehalten bleiben.

 

Sie erreichen die BSH unter  Tel. 04407 5111       (verwaltung@bsh-natur.de)

c/o Frau Liesa von Essen, M.Sc.

den BSH-Vorsitzenden unter Tel. 04407 922201  (akkermann.remmer@t-online.de)

 


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