13.06.2002
Umdenken in Köpfen noch nicht in Taten umgesetzt
BSH stellt fest: Gewässerunterhaltung noch immer zu massiv
Wardenburg/Westerstede. Teilnehmer einer Exkursion zu naturnahen Geestbächen bei Westerstede, die die Biologische Schutzgemeinschaft Hunte Weser-Ems e.V. (BSH) angeboten hat, begrüßten das grundsätzliche Umdenken in den Unterhaltungsverbänden. Mitarbeiter der veranstaltenden BSH bestätigten bei dieser Gelegenheit, dass viele Unterhaltungsverbände eine gewässerschonende Unterhaltung und naturnahe Entwicklung von Bächen und Flüssen als Leitlinie betrachten. Doch die Ausführenden vor Ort setzten diese Leitlinie oft nicht in die Praxis um. Ganz unnötigerweise würden bereits eingetiefte Bäche weiter vertieft und der als Laichsubstrat so wertvolle Kies samt Fischen und Wirbellosen ausgebaggert. Die Exkursionsteilnehmer vermuteten, dass die Mitarbeiter vor Ort besser über die Grundsätze einer naturnahen Gewässerunterhaltung geschult werden müssten. Die BSH wird in dieser Sache das Gespräch mit dem Wasserverbandstag suchen.
Der Exkursionsleiter, Günter Brüning, zeigte den Teilnehmern unter anderem den naturnahen Oberlauf der Großen Süderbäke, wo offensichtlich wurde: die Natur ist der beste Gewässerunterhalter. Das Blattwerk der am Ufer stehenden Erlen verhindert die Verkrautung der Bäche, das Wurzelwerk festigt die Uferböschungen und die freie Strömung spült Kiesbänke von Sand und Schlamm frei.