BSH sieht bei BSE auch Chancen für eine umwelt- verträgliche Landwirtschaft
Wenn Fleischskandale auftreten, sind -so die BSH- nicht nur Bauern nach den Ursachen zu fragen. Vielmehr gibt es eine Kette von Bedingungen, die auch Seuchen begünstigen. Das ist zuallererst die ungezügelte Genehmigung immer neuer Tierställe im Bezirk Weser-Ems, und zwar seit Jahrzehnten. Ebenso lange lehnt die schon die BSH diese ungesunde Verdichtung ab - ohne Erfolg. Die Bevölkerung leidet unter starken Umweltschäden wie Geruchsbildung und Wasserverseuchung, aber es wird weiter genehmigt wie die zahlreichen Anträge beweisen, die der BSH vorliegen. Ein Landkreis wie Cloppenburg hat eine lasche Genehmigungspraxis, indem er nur die Hälfte an Kompensationsflächen fordert als es andere Kommunen tun. Völlig grotesk ist es, wenn sich dieser Landkreis bei der Landesregierung beschwert, dass er so verfährt.
Die BSH macht die regierenden Parteien auf Landes- und Kreisebene für diese Mißstände verantwortlich. Die EU-Präambel ermöglicht es, sich f ü r den Menschen zu entscheiden, wenn dessen gesundheitliche Unversehrtheit in Gefahr ist. Warum lässt es dann ein Stall-überladener Landkreis nicht einmal auf einen Musterprozess ankommen. Nichts tut sich hier, sondern es wird vollstreckt, was irgendwelche EU-Wirtschaftsvorgaben fordern. Die Entwicklung wird angesichts der Schäden ein schlimmes und teures Ende nehmen. Allein die Schweinepest 1994 hat den Steuerzahler hierzulande schon knapp eine halbe Milliarde DM gekostet. Fazit: nicht die Mengenproduktion muss subventioniert werden, sondern die ökologisch und gesundheitlich verträgliche Fleischproduktion.Was den Verbraucher anbetrifft, so kann er einen anderen Lebensstil bei Festtagsgerichten und Weihnachtsessen häufiger zum Zuge kommen lassen. Menüs können auch mit weniger oder ohne Fleisch sehr gut schmecken. Und sei es, dass häufiger variiert wird. Wer sich umhört, kann feststellen, dass immer mehr Familien versuchen, sich in pikanten vegetarischen Gerichten zu versuchen. Dabei verlassen sie nicht nur ihre übliche deutsche Küche, sondern auch den europäischen Raum, indem sie Rezepte aus China, Indonesien, Philippinen, Indien und Neuseeland anwenden.
Die BSH unterstützt diese Bestrebungen uneingeschränkt. Denn die vegetarische Ernährung ist heute nicht mehr auf dem Prüfstand, sie kann alle notwendigen Nährstoffe dem Körper zuführen. Früher hieß es, dass nur Fleisch `ein Stück Lebenskraft`sei, auf das in keiner Weise verzichtet werden könne. Das stimmt so nicht. Vegetarische Speisen können exzellent schmecken und man kann sicher sein, damit die Umwelt geringer belastet zu haben. Dennoch können die meisten Zutaten aus deutschen Landen weiterhin `frisch auf den Tisch` kommen, denn viele Neubürger kennen sich bei der Zubereitung inzwischen gut aus.
Aus den genannten Gründen bittet die BSH alle diejenigen, die neue Wege gegangen sind von ihren Versuchen und Erfolgen in der Küche zu berichten. Vielleicht könnte so eine Sammlung von Rezepten entstehen, die Festtagsfreuden und ökologische Rücksichtnahme miteinander verbinden. Es interessiert dabei natürlich auch, ob die Essen geschmackvoll waren und wie die Menüfolge bereitet wurde. Über das Ergebnis wird im neuen Jahr berichtet.