Pressemitteilung zu den Vorkommnissen im AKW Esenshamm

In bestimmten Zeitabständen hat der Betreiber eines Atomkraftwerkes – hier Eon –
periodische Sicherheitsüberprüfungen (PSÜ) durchzuführen und den Aufsichtsbehörden
(hier insbesondere NMU, Minister Sander) vorzulegen. Die Aufsichtsbehörde
hat, so unsere Altforderung, Eon vorzugeben, was exakt abzuarbeiten ist und dann
eine/n von der Atomenergie unabhängige/n GutachterIn zur Begutachtung zu
beauftragen.
Pikanterweise ging der Auftrag zur PSÜ noch von der Landesregierung des jetzigen
Bundesumweltministers für 2001 – ohne über das Gesetz hinausgehenden präzisierten
Arbeitsauftrag- heraus. Sowohl die Vorgängerregierung Gabriel als auch die jetzige
Regierung Wulf haben das Versäumnis zu vertreten, eine/n von der Atomenergie
unabhängige/n GutachterIn nicht beauftragt zu haben, sondern den TÜV. So ist die
Äußerung des technischen Leiters des vg. AKWs, Herrn Ramler, auch verständlich,
dass er davon ausgeht, dass der TÜV keine wesentlichen Mängel festgestellt habe und
seine überfälligen gutachterlichen Aussagen im Frühherbst 2007 vorlege.
Es ist schon ein dreistes Stück, was uns hier aufgetischt wurde, dass offensichtlich
Aufsichtsbehörde, Gutachter und Eon ein Jahr lang seit der letzten Revision nicht
gemerkt haben wollen, dass zwei Fehler im Notkühlsystem des besonders störanfälligen
AKWs bestehen/bestanden, die bei unglücklichen Umständen ggf. zur Teil/Kernschmelze
hätten führen können.
Ein Wiederanlaufen des AKW Esenshamm ist erst nach vollständiger Abarbeitung der
Mängel und Begutachtung durch unabhängige Gutachter in Erwägung zu ziehen. Wie
bei Vattenfall (Eon ist an Krümmel zu 50% beteiligt) ist hierbei auch die Frage der
Zuverlässigkeit des Betreibers zu prüfen.
Als UnterstützerInnen der erneuerbaren Energien (laut Studie des Ökoinstituts
Darmstadt und Gesamthochschule Kassel, „GEMIS“), bleibt uns nur darauf
aufmerksam zu machen, dass erstere zwischen 18 und 27 g CO2 pro erzeugter kWh
Strom abgeben, während ein AKW 126 g CO2/kWh (wenn die 450.000 to Uranerz ,
die für die immer teurer werdende Brennelementherstellung für 1 Jahr notwendig sind,
aus Südafrika stammen bzw. auch zu berücksichtigen Bau/Abriß des AKWs und
Brennelementtransport) emittiert.

 

 

Es bleibt Ihnen überlassen, hier die Falschaussage von Frau Dr. Uhlemann (Eon) ,
nämlich „Kernenergie sei kohlendioxidfrei“ und für die CO2-Minderungsziele in
Deutschland ohne Laufzeitverlängerung der AKWs unverzichtbar , zu bewerten.
Wir meinen, es ist nicht hinnehmbar, das AKW Esenshamm, alleine schon wegen
seiner Gefährdung der Lebewesen bis in weit mehr als 150 km Entfernung, bis 2012 in
Betrieb zu lassen, sondern weltweit diese lebensgefährdende Technologie unverzüglich
sozialverträglich zu schließen.
Wir rufen alle Stromkunden auf unverzüglich einen Stromanbieterwechsel
durchzuführen um vg. Politikwechsel zu unterstützen. EWE classic (46 % Atomstromanteil,
bundesweit im Schnitt zum Vergleich 29%) ist mit Herrn Brinker nicht mehr
unterstützungswürdig.
Wählen Sie z.B. die Anbieter von regenerativ erzeugtem Strom, wie „Die Strommixer,
Leer-Jemgum“ www.die-strommixer.de bzw „EWE Naturwatt“ www.naturwatt.de , die
den Strom für nicht mehr als 2 Euro Mehrkosten/ Monat und 3 Personen Haushalt
unbürokratisch und sicher anbieten.
Richten Sie gerne Ihre Nachfragen an Tel: 04483/288 oder 04401/3813.
Auch Kommunen, Landvolkverband, Firmen, Kirchengemeinden u.a. sind aufgefordert
einen neuen Stromanbieter per Ausschreibung (z.B. ausschließlich regenerativ
erzeugter Strom) auszuwählen.

Mit umweltfreundlichen Grüssen
Werner Groß und Hans-Otto Meyer-Ott

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