KOOPERATIONSSTELLE UMWELT- UND NATURSCHUTZ

KOORDIANTIONSSTELLE FÃœR NATURSCHUTZFACHLICHE VERBANDSBETEILIGUNG (KVN)

KURZMITTEILUNG - 10.11.2006

Vorhaben: Umsetzung biotopeinrichtender Maßnahmen GR-Gebiet „Hammeniederung“

Maßnahme „Schmales Wasser / Molkereigraben“

Entsprechend der PEPL-Vorgaben „GR-Gebiet Hammeniederung“ soll eine biotopeinrichtende Maßnahme an der Hamme zwischen Umbeck und Neu Helgoland im Bereich der Pferdeweiden umgesetz werden. Es handelt sich um einen ehemaligen Gewässerverlauf der Hamme, der wieder aufgenommen werden soll.
Von den 3 Variantenplanungen

1.    Wideranschluss an die Hamme: „ Remäandrierung“ – durchflossene Gewässerschlaufe; begradigter Hammelauf bleibt als Hochwasserabflussrinne bestehen.

2.    Anschluss als „Flutrinne“ – Mäander wird nur bei Hochwasser durchflossen und ist ansonsten ein Stillgewässer´

3.    Anschluss als Altarm im Nebenschluss: „Schmales Wasser“: - Mäander wird sowohl beidseitig an die Hamme als auch an den Unterlauf des Molkereigrabens angeschlossen, ist damit (durch Holzstauwerke) bezügl. des Wasserstandes weitgehend vom Hammewasserstand unabhängiges Nebengewässer und gleichzeitig Unterlauf des Molkereigrabens.


Die Entscheidung zugunsten der 3. Variante fiel in erster Linie aufgrund der Möglichkeit, den Wasserstand – vor allem im Winter – höher einzustellen als in der Hamme.
Entgegen der ursprünglichen Planung (mittlerer Wasserstand sukzessive von + 0,70 m NN auf +0,90 m NN hochgefahren) soll der Wasserstand jedoch im Sommer an den Hammewasserstand (+ 0,64 m NN) angepasst, im Winter auf + 0,45 m NN runtergefahren werden, da sich die Grundwasserstände sowohl außerhalb des GR-Gebietes als auch innerhalb der „Sonderkonzeptsflächen Landwirtschaft“ innerhalb des GR-Gebietes nicht wesentlich verändern dürfen …!
Ansonsten sind die Planungen aus meiner Sicht sehr gelungen. Einige wesentliche Details:

-          Rückbau der Uferbefestigungen und des Unterhaltungsweges an der Hamme,

-          Anschluss des Molkereigrabens an den ehemaligen Gewässerlauf,

-          Da die Tiefenzone des Schmalen Wassers die Vorflut für den Molkereigraben gewährleisten muss, sind u. U. punktuelle Unterhaltungsmaßnahmen im Abflussprofil erforderlich. Daher ist die Anlage eines Unterhaltungsweges aus Rasenschotter neben dem neuen Gewässer erforderlich.

-          Der ganze Bereich zwischen Hamme und angrenzendem genutzten Grünland soll sich natürlich entwickeln (bisherige Ausnahme: 1 Privatgrundstück, dass zwischen heutigem und ehemaligem Gewässerlauf liegt; diese muss auch entwässert werden!)

-          Anlage von Tief- und große Flachwasserzonen,

-          Anlage von 5 Inseln

-          Vorklärung des Molkereigraben-Wassers durch Schilfbeet und Verhinderung der Einleitung von Leichtflüssigkeiten wie Öl oder Benzin durch Installation einer Tauchwand unterhalb der Straße „In de Wischen“ (Grenze GR-Gebiet).

-          Aufweitungen, Uferabflachungen und naturnahe Gestaltung/Sukzession des Molkereigrabens an 5 Stellen.

-          Anlage breiter Uferrandstreifen im gesamten Bereich Molkereigraben,

Die Planungen sind sehr komplex. Bei weiteren Nachfragen bitte Rückmeldung bei mir.
Im Rahmen der Stellungnahme werden Ausführungsdetails thematisiert werden.
Mit freundlichen Grüßen
Jutta Kemmer

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