B S H - JAHRESBERICHT 2007
BIOLOGISCHE SCHUTZGEMEINSCHAFT HUNTE WESER - EMS e. V.
Gartenweg 5, 26203 Wardenburg, Tel. (04407) 5111 Â
Fax -6760Â Â Mail: info@bsh-natur.de
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Als Förderverein der Hochschule Vechta hat sich die BSH auf Veränderungen des Studienbetriebes eingestellt. Nunmehr gibt es keine eigenständigen Exkursionen mehr, bei denen assistieret wurde, auch sind bundesweit im Sinne eines in Bologna getroffenen EU-Übereinkommens Staatsexamina und Diplom-Studiengänge sowie Abschlussprüfungen abgeschafft worden. Das wird auch an anderen Universitäten wie Oldenburg sukzessive folgen, obwohl die meisten Dozenten und Studierenden davon wegen exzessiven Verwaltungsaufwandes nicht überzeugt sind.
Damit ist die Zeit der bisherigen Examensarbeiten vorbei, bei denen bis zu 6 Monate lang diverse aktuelle Themen der Landschaftsökologie, angewandten Biologie und des Artenschutzes untersucht werden konnten. Nunmehr müssen in nur 2 Monaten Bachelor-Arbeiten geschrieben werden. Auf etwa 50 Seiten lässt sich entsprechend wenig dokumentieren. Es folgt später eine Master-Arbeit. In der Bibliothek der BSH sind die meisten zwischen 1974 und 2005 verfassten Arbeiten inventarisiert. Eine Gesamtübersicht ist in der BSH-homepage zu finden. Darin sind die Themen nach Autoren und Stichworten aufgeführt. Das Verzeichnis kann geöffnet werden unter der folgenden Adresse:  www.bsh-natur.de/studium.htm (unterstrichene Oberzeile: „Examensarbeiten Biologie / Wirbeltiere, Natur und Landschaft“).
Im Berichtsjahr wurden 35 Veranstaltungen angeboten, also aus Kostengründen deutlich weniger als in vorauf gegangenen Jahrzehnten. Im Vordergrund standen dabei Standardtermine und Vorträge zu Themen, die in den Jahren zuvor eine größere Resonanz hatten. Das betraf den Besuch der Ems-Niederung zu den Rastplätzen der Wildgänse nördlich von Rhede ebenso wie eine Pilzexkursion und die immer wieder erforderlichen Hinweise zur Kooperation mit der Landwirtschaft oder zur Wasserrrahmenrichtlinie. Dabei halfen die örtlichen Vertreter der BSH wie die Herren Augustin, Dr. Herold, Klasen, Meier, Müller, Nottelmann und Wonneberger, aber auch Behörden, damit die Termine zustande kamen. Allen Akteuren wurde von Seiten des Vorstands für die ehrenamtliche Hilfe gedankt. Ebenso wurde den Bearbeitern von Planfeststellungsverfahren gedankt, stellvertretend für etwa 400 MitarbeiterInnen ist Frau Anke Boekhoff zu nennen, die seit Jahrzehnten mit großer Energie die aktuellen Probleme im Landkreis Leer und an der Ems verfolgt und öffentlich kommentiert.
Eine große Unterstützung erfährt die BSH nach wie vor durch die Medien, vor allem durch die regionale Presse, durch Rundfunk und Fernsehen. Mehrere Interviews wurden durch Vorstandsvertreter in auflagenstarken Bezirksseiten und vor der Kamera gegeben. Zahlreiche kleine Meldungen erschienen regelmäßig in den Tageszeitungen. Das betraf Nachrichten aller Art wie die Vereins-homepage-Rubriken „Aktuelles / Presse / News“.
Wie immer, so wurden auch 2007 die Kontakte zu allen politischen Parteien im Land- und Bundestag gepflegt, unter anderem durch regelmäßige Zusendung der Merkblätter. Über den Bundesverband www.nafor.de ist für das nächste Frühjahr eine weitere Sitzung des Parlamentarischen Beirats in Berlin geplant. Dabei sollen Themen angesprochen werden, die die Bundeswasserstraßen, Küstenautobahn u. a. Planungen betreffen, aber auch zukünftige Konzepte zu Energie- und Agrarfragen vorgestellt werden.
Nach langer Zeit wurden das Internet-Portal des NVN, es lautet: www.naturschutzverband.de, durch die Hamburger Fa. www.multi-m.de (Frau Dr. Fischer, Vorstandsmitglied bei NaFor) nach neuesten Kriterien mit eigenen Fotos    > > >
Unternehmens zu einem Sonderpreis völlig aktualisiert. Auch die PC-Bürotechnik wurde im Hinblick auf eine neue Virusabwehr gänzlich überarbeitet durch die der BSH über die Scipio-Stiftung nahe stehende www.signagate.de in Bremen. Die Studentin Liesa von Essen (Wiefelstede) gibt die aktuellen Nachrichten ins Netz, sie gehört dem Vorstand als neues Mitglied an.
Die Veröffentlichungen und Veranstaltungen der BSH-Zentrale  in Wardenburg standen im Zeichen der begrenzten Finanzmittel und der stark zurückgefahrenen Förderung der ARGE in der Stadt Oldenburg. Die ARGEs anderer Kommunen verfahren nicht so. Nach 24 Jahren durchgehender und unbeanstandeter Beschäftigung von vor allem akademischen Mitarbeitern, die der BSH aus der Arbeitsverwaltung geschickt wurden, stellte sich der Stadt-Oldenburger Beirat nunmehr auf den Standpunkt, dass Beschäftigungsstellen nur dann noch HARTZ-IV-zuweisungsberechtigt sind, wenn sie zwecks Aufsicht und Anleitung eigene festangestellte MitarbeiterInnen  vorweisen können.  Es interessiert nicht, ob Ehrenamtliche ganztägig anwesend sind.
Hieran zeigt sich Zweierlei: zum einen hat in ARGEs ein Generationswechsel stattgefunden, den neuen Sachbedarbeitern sind Naturschutzvereine im Gegensatz zu ihren Vorgängern nur ein allgemeiner Begriff (da nützt auch die Pressearbeit nichts), zum anderen relativiert sich das ständige Bekennen zum Ehrenamt durch bestimmte Politiker, denn viele von ihnen meinen wohl nur diejenigen, die das notwendige Geld für das Materielle auch gleich selbst mitbringen - es darf nichts kosten, man denke nur an den freiwilligenserver.de oder die zahlreichen Bürger-Ehrungen in den Kommunen.
Veröffentlicht wurden in einer Gesamtauflage von 30 Tausend vier interessante farbige Merkblätter, zum Teil gefördert durch die Niedersächsische WattenmeerStiftung oder durch Bingo-Umweltlotto. „Wilde Gänse und Landwirtschaft“ erschien als Merkblatt 71 und war Tischvorlage einer Fachtagung des Deutschen Rates für Vogelschutz mit Professor Dr. Hans-Heiner Bergmann in Göttingen. Das Öko-Porträt 43 stellte „Die Schachblume, Fritillaria meleagris“ vor, ergänzt durch zwei Verbreitungskarten und historische Malereien. Der „Wisent – Bison bonasus“ ist - auf 8 Seiten reich illustriert- Gegenstand des Öko-Portraits 44, das erst im Januar erscheint. Es soll eingesetzt werden als Basistext für eine Tagung im Staatsforst Saupark Springe Anfang März 2008 . Lange überfällig war die Nr. 22 der „Norddeutsche Biotope – Schutz und Entwicklung“ zum Thema „Der Hasbruch – ein Kleinod unter den alten Wäldern Nordeuropas“. Das Blatt hat eine große positive Resonanz. Leider ignoriert das Forstamt Neuenburg den Wert der alten Eichen, fällte jetzt 200 davon und ersetzt sie völlig unverständlicherweise durch Buchen.
Seit 1977, dem Beginn der Zählung, hat die BSH 137 Merkblätter herausgegeben. Sie sind allen Interessierten für nichtkommerzielle gemeinnützige Zwecke zum Nachdruck freigegeben. Die Texte sind auch vielfach nachgedruckt worden, selbst in der Schweiz sowie von anderen Verbänden. Hinzu kommt seit Anbeginn die Zustellung an alle PolitikerInnen in den norddeutschen Parlamenten und im Bundestag sowie der Schriftentausch mit etwa 250 Bibliotheken und anderen Institutionen. Auch Sonderveranstaltungen wie Ökomärkte und Filmfestivals wurden damit beliefert. Der BSH-Vorstand steht auf dem Standpunkt, dass durch eine möglichst weite Verbreitung der Sache am besten gedient werden kann. Da die Abgabe kostenlos oder zum Herstellungspreis erfolgt, entstehen der Schutzgemeinschaft erhebliche Kosten. Umso wichtiger sind deshalb die Mitgliedsbeiträge und gelegentlich dem Verein zugesprochenen Bußgelder der Gerichte und Staatsanwaltschaften sowie die Spenden.
ak