Wardenburg, den 30.03.2010
Klimaschutz durch Biogasanlangen überschätzt
Zur Diskussion über die Vor- und Nachteile von Biogasanlagen nimmt der Vorsitzende des Arbeitskreises der Biologischen Schutzgemeinschaft Hunte Weser-Ems e.V. (BSH) Hans Sperveslage Stellung.
Die wesentlichen Beurteilungsmerkmale von klimarelevanten Faktoren sollten die Gesamtenergieausbeute von Biogasanlagen, die Wirkung des Maisanbaus auf die Artenvielfalt und des Wasserbrauchs, die Nutzung der Wärmeschiene, die Konkurrenz Energieerzeugung und Ernährung und die damit verbundenen Importe sein. Nach Berechnungen von Professor Tangermann, Direktor für Handel und Landwirtschaft der OECD, ergibt sich ein Energiegewinn von 20 Prozent beim Einsatz von biogenen Stoffen. Der häufig veröffentlichte Hinweis auf die Nullemission von CO2 ist deshalb teilweise falsch. Allein die Tatsache, dass pro Hektar Maisanbau 120 Liter Diesel notwendig sind, widerspricht der Nulltheorie. Das CO2-Einsparpotential durch die Biogasanlagen liegt bundesweit bei 10 Millionen Tonnen. Allein ein Braunkohlekraftwerk (Grevenboich) hat ein CO2-Ausstoß von 14 Millionen Tonnen.
Laut Berechnung des Flächenbedarfs nach den Zielvergaben der Bundesregierung 2020 nimmt nach Sperveslage 11 Millionen Hektar Ackerfläche in Anspruch; vorhanden sind 12 Millionen Hektar bundesweit.